Kategorie: Presse

Weltweiter Aufschrei: Wo sind sie?

Verónica Espinosa
01.01.2013

Seit mehr als fünf Monaten verbreiten sie schon die Nachrichten über das Verschwindenlassen von Ana Belém Sanchez Mayorga, Luis Enrique Castañeda Nava Maldonado und seinem Cousin Diego Castañeda. Die Mitglieder der Gruppe „No Más Víctimas!“ (Keine Opfer mehr!) haben die Behörden von Michoacán und die mexikanische Regierung dazu aufgefordert, auf die Entführung der drei jungen Leute zu reagieren, die vermutlich von bewaffneten Mitgliedern der „Caballeros Templarios“ am 21.Juli 2012 in der Stadt Paracho begangen wurde. Auf ihrer Website stellen sie die Frage: „Wo sind sie?

QUERÉTARO, QRO (Proceso). – Die Gruppe „No Más Víctimas!” wurde in mehreren europäischen Städten mit einem klaren Ziel gegründet: die mexikanische Regierung dazu aufzufordern, zu den zahlreichen Fällen des Verschwindenlassens und der Verfolgung von Aktivisten und Menschenrechtlern Stellung zu beziehen. Diese würden, so Mitglieder der Gruppe, durch die Behörden „kriminalisiert“. Weiterlesen

VOM LAUTLOSEN VERSCHWINDEN DREIER MEXIKANER. ODER: VON DER EINÄUGIGKEIT DER DEMOKRATIE

„Wenn drei Menschen ganz leise, ganz ohne Aufsehen einfach verschwinden können, ungehört und ungesehen von einer taubstummen Gesellschaft, wie laut müssen dann die Rufe der Familien und Freunde sein, damit sie gehört werden?“ (WirNosotros)

Der gesamte Beitrag bei WirNosotros (dort runterscrollen für den Text auf deutsch):

http://wirnosotros.wordpress.com/2012/11/11/vom-lautlosen-verschwinden-dreier-mexikaner-oder-von-der-einaugigkeit-der-demokratie/

Mexiko. Eine Reise, die mein Leben verändert hat

Edo ist eine griechische Kunststudentin, die die Freude am Reisen und die Lust nach neuen Eindrücken nach Mexiko gebracht hat. Dort hat sie viel Zeit gehabt, um das mexikanische Leben in all seinen Facetten kennenzulernen. Vielleicht, wenn sie nur wenige Monate geblieben wäre, wäre sie mit all den wunderbaren Erfahrungen wieder abgereist- Erfahrungen von neuen Freundschaften, der akademischen Bereicherung und kulturellen Begegnungen. Doch sie blieb so lange, um auch das andere Mexiko kennenzulernen. Das Mexiko, in dem Mütter zu Hause sitzen und auf die Heimkehr ihrer Töchter warten. Das Mexiko der schweißtreibenden Arbeit, der Armut und der Gewalt. Weiterlesen

Eroberungskrieg der Eliten

Mexiko: Kampf gegen Drogenkartelle richtet sich auch gegen soziale Bewegungen. Militarisierung dient der Aufstandsbekämpfung.
Von Luz Kerkeling
(junge Welt, Mittwoch, 24. Oktober 2012, Nr. 248, Seite 6)

Der vielzitierte „Krieg gegen die Drogen“ in Mexiko, der seit dem Amtsantritt der Regierung von Felipe Calderón von der konservativ-neoliberalen Partei der nationalen Aktion (PAN) Ende 2006 über 60 000 Tote, Tausende Verschwundene und rund 250 000 Vertriebene verursacht hat, geht weit über die Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Kartellen und Staat hinaus. Freilich kämpft ein Teil der staatlichen Sicherheitskräfte gegen Elemente des organisierten Verbrechens – gleichzeitig gibt es Hunderte von beweisen, dass Armee, Polizei und weitere Staatsorgane häufig in kriminelle Handlungen verstrickt sind oder sie zumindest dulden. Weiterlesen